Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,
am Montag nahm ich an einem Ortsvereinsgespräch in Hamburg-Schnelsen teil. Aufgrund der momentanen Situation fand die Sitzung online statt und ich diskutierte mit den Teilnehmenden über aktuelle Themen aus dem Bereich Ernährung und Landwirtschaft.
Zu einem ausführlich und sehr intensiven Meinungsaustausch traf ich mich am Dienstag mit mehreren Fleischermeistern der Fleischerinnung in Osnabrück. Die bekannten Themen der Fleischindustrie waren natürlich der Hauptgesprächspunkt.
Am Donnerstag war ich auf Einladung zu Besuch bei Westcrown in Dissen. Die angesprochenen Themen waren, genau wie bei Westfleisch oder Tönnies in den letzten Wochen, die prekären Arbeitsverhältnisse, die mangelhafte Unterbringung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Arbeitsbedingungen sowie mangelnde Einhaltung von Hygienestandards in der Ernährungswirtschaft.
Dies alles ist nicht vom Himmel gefallen und wird von der SPD und den Gewerkschaften schon lange angemahnt. Die Probleme und Mängel werden nur jetzt in der Corona-Krise für alle deutlich sichtbar.
Aus diesem Gespräch bleibt festzuhalten, dass ich mich für einen Mindestlohn von 13,50 Euro ausspreche. Das Bekenntnis der Teilnehmenden zur Umsetzung eines Tarifvertrages in der Fleischindustrie, welcher nur durch die großen Schlachtkonzerne umgesetzt werden kann, ist ebenso vielversprechend und muss zügig umgesetzt werden. Auch wurde vermehrt von einer Beendigung der Werksverträge noch vor dem 01.01.2021 gesprochen.
Erfreuliche Nachrichten gibt es aus Berlin. Mit dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ verhindern wir, dass die COVID-19-Krise zu einer Krise für die berufliche Zukunft junger Menschen und der Fachkräftesicherung wird. Denn die Auszubildenden von heute sind unsere Fachkräfte von morgen. Deshalb sollen möglichst alle jungen Menschen eine Ausbildung beginnen und auch erfolgreich abschließen können. Um jungen Menschen eine verlässliche Zukunftsperspektive zu geben und das zukünftige Vorhandensein qualifizierter Fachkräfte für den Wirtschaftsstandort Deutschland sicherzustellen, brauchen wir gezielte Maßnahmen, um Ausbildungsplätze auch in der Krise zu schützen und das Ausbildungsniveau der Ausbildungsbetriebe und ausbildenden Einrichtungen in Deutschland aufrechtzuerhalten. Mit dem Bundesprogramm wollen wir Ausbildungsbetriebe und ausbildende Einrichtungen in den Gesundheits- und Sozialberufen in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Situation unterstützen und sie dazu motivieren, ihr Ausbildungsplatzangebot aufrecht zu erhalten und jungen Menschen die Fortführung und den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zu ermöglichen. Ziel der Förderung ist es, Ausbildungsbetriebe und ausbildende Einrichtungen dazu zu motivieren, ihr Ausbildungsniveau im Vergleich zu den Vorjahren zu erhalten, um mittelfristig den Fachkräftebedarf in Deutschland decken zu können. Die Kosten für die Umsetzung des Programms werden auf 500 Mio. Euro begrenzt und die hierfür vorgesehenen Ausgabemittel werden in Höhe von 150 Mio. Euro im Jahr 2020 und 350 Mio. Euro im Jahr 2021 zur Verfügung gestellt.
Ich wünsche Ihnen/Euch ein erholsames Wochenende und bleiben Sie gesund.
Ihr/Euer
Rainer Spiering