Wochenbericht für die 38. Kalenderwoche 2014

Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,

eine eindrucksvolle Woche voller besonderer Eindrücke liegt hinter mir.

Der Montag stand im Zeichen der Wahlkreisarbeit. Zunächst traf ich mich mit Frau Brümmer und Herrn Ennen von der ebm GmbH. Hier ging es um Fragen der Berufsausbildung und Berufschancen im Elektrobereich.
Anschließend besuchte ich mit der Kreistagsfraktion die RWE in Osnabrück. Nach einer kurzen, einführenden Übersicht zu den Aufgaben und Gegebenheiten der RWE im Landkreis Osnabrück, hatten wir Gelegenheit die Netzleitstelle zu besichtigen. Von hier kann die RWE ein weitverzweigtes Strom- und Gasnetz überblicken und kontrollieren. Sehr erkenntnisreich war hier der Umstand, dass der Landkreis Osnabrück einen Strommix hat, der bereits zu rund 55% aus regenerativ erzeugtem Strom (Photovoltaik, Wind, Biomasse) besteht. Im Landkreis Osnabrück wird also schon heute intensiv eigener Strom erzeugt, der ins Netz eingespeist werden muss, Tendenz steigend. Aktuell können die RWE und der Stromnetzbetreiber Amprion dies noch über Effizienzsteigerungen im bestehenden Netz auffangen. Dass zukünftig jedoch das Netz ausgebaut werden muss, liegt auf der Hand und in unserem eigenen Interesse.
Im Anschluss an die Besichtigung der Netzleitstelle kam die Kreistagsfraktion noch zur ersten Sitzung nach der Sommerpause zusammen.

An Bord der „Hamburg“.
An Bord der „Hamburg“.

Bleibende Spuren hat der Dienstag hinterlassen. Früh morgens ging es zunächst nach Kiel. Dort konnte ich mir, zusammen mit Abgeordneten des Verteidigungsausschusses, Deutschlands größte Fregatte, die „Hamburg“, ansehen. Begonnen mit dem bewegenden Empfang durch die Besatzung, über die eindrucksvolle Bordtechnik bis hin zu den gezeigten Manövern während der rund 48 Seemeilen langen Fahrt, war dies ein besonders schöner und erfahrungsreicher Tag.

Am Mittwoch hatte ich viele verschiedene Termine. Erwähnen möchte ich hier den Verein Let’s MINT, der sich dafür einsetzt, Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 für eine technische Ausbildung zu gewinnen, gerade auch junge Frauen. Als neues Projekt ist die Förderung junger Männer mit Migrationshintergrund geplant.

Auch den Termin mit Peter Band möchte ich besonders erwähnen. Über das Projekt „Fabulara“ will Herr Band Kinder wieder zum Lesen bewegen. Mit dem 45-minütigen Musikstück treten die Akteure bei Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen auf. Selbst eine pädagogische Lernreihe zur Nachbereitung im Unterricht wurde eigens entwickelt. Ein tolles Projekt, von dem wir sicherlich noch hören werden.

Donnerstag ging es in die Ukraine nach Kiew, einer sehr schönen Stadt mit herrlichen alten Gebäuden, in der gleichzeitig auch viele neue Bauten entstehen. Allerdings war überall die Angst der Menschen zu spüren, die sich einer elementaren Bedrohung ausgesetzt sehen. Das Leid der Menschen in der Ukraine hat mich sehr betroffen und nachdenklich gemacht. Im Vordergrund dieser Reise standen aber nicht die außen- und sicherheitspolitischen Fragen. Stattdessen habe ich an einer Konferenz zum Thema Hochschulbildung an der Nationalen Technische Universität der Ukraine (KPI) teilgenommen.
An den vielen und intensiven Nachfragen der anschließenden Diskussion war ein starkes Interesse zu spüren. Kommend aus dem (sowjetischen) polytechnischen Bildungsverständnis, ist die Ukraine dabei, ihr Bildungssystem neu aufzustellen und steht dabei vor einem immensen Kraftakt. Dank gilt hier der Friedrich-Ebert-Stiftung, die sich sehr stark engagiert, um den Prozess zu begleiten.
Kiew ist praktisch die Geburtszentrale der russischen Raumfahrt. Vor diesem Hintergrund hatte ich die besondere Gelegenheit eine Sojus-Kapsel zu besichtigen und in ihr Platz zu nehmen.

Sie sehen, die Reise in die Ukraine war durchdrungen mit emotionalen Momenten voller Widersprüche. Ich wünsche mir von Herzen, dass der Konflikt schnell gelöst wird, damit sich die Ukrainerinnen und Ukrainer ein Leben, eine Zukunft in Freiheit und Frieden aufbauen können.

Mit M. Shurowskyj, Rektor der KPI
Mit M. Shurowskyj, Rektor der KPI

Morgen stehen noch die Eröffnung des Tags des Handwerks auf dem Osnabrücker Domplatz und eine Exkursion der Kreistagsfraktion nach Bissendorf auf dem Programm.

Ich verbleibe mit guten Wünschen fürs Wochenende!

Ihr/Euer Rainer Spiering, MdB