In der vergangenen Woche besuchte Rainer Spiering Kiew und erlebte eine emotional bewegende Reise zwischen Kriegsangst und Bildungsreformen.
Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung nahm der Bundestagsabgeordnete Rainer Spiering am 18. September 2014 an einer Konferenz zum Thema Hochschulbildung und Berufsausbildung an der Nationalen Technischen Universität der Ukraine (KPI) in Kiew teil. Kommend aus dem (sowjetischen) polytechnischen Bildungsverständnis, ist die Ukraine dabei, ihr Bildungssystem neu aufzustellen und steht hierbei vor einem immensen Kraftakt. Dankenswerterweise engagiert sich die Friedrich-Ebert-Stiftung stark und begleitet diesen Prozess.
An den vielen und intensiven Nachfragen, der an Spierings Vortrag anschließenden Diskussion, war ein starkes Interesse am deutschen System der dualen Ausbildung zu sehen. Wenn heute beispielsweise ein Maschinenbauer die KPI verlässt, kennt er die praktische Arbeit an einer Maschine überhaupt nicht, während ein deutscher Absolvent bereits während des Studiums umfangreiche Industriepraktika gemacht hat. Hinzu kommen die Berufe, die ohne Studium im dualen System gelehrt werden, wie der Technische Zeichner oder der Konstruktionsmechaniker.
Ukrainische Städte wie Dnipropetrowsk, Charkiw und Kiew waren zu Zeiten der Sowjetunion wichtige Zentren der Raumfahrt bzw. Weltraumforschung. Vor diesem Hintergrund hatte der Abgeordnete bei seinem Besuch auch die besondere Gelegenheit in einer musealen Sojus-Kapsel Platz zu nehmen und sich einen Eindruck von deren Enge und einfacher Innenausstattung zu machen.
Auch wenn im Vordergrund der Reise nicht die außen- und sicherheitspolitischen Fragen standen, war doch überall deutlich die Angst der Menschen zu spüren, die sich einer elementaren Bedrohung ausgesetzt sehen. Das Leid der Menschen in der Ukraine machte Spiering sehr betroffen und nachdenklich: „Die Reise in die Ukraine war durchdrungen mit emotionalen Momenten voller Widersprüche. Ich wünsche mir von Herzen, dass der Konflikt schnell gelöst wird, damit sich die Ukrainerinnen und Ukrainer ein Leben, eine Zukunft in Freiheit und Frieden aufbauen können.“
Sofern es die Sicherheitslage erlaubt, will der Abgeordnete Kiew bald wieder besuchen, um sich vor Ort ein tieferes Bild über die Lage der Menschen zu verschaffen.