Eine nachhaltige Ackerbaustrategie sieht anders aus

MdB Rainer Spiering, agrarpolitischer Sprecher:

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat ihr Diskussionspapier zur Ackerbaustrategie vorgestellt.

Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen 2018 hatten wir eine praxistaugliche und zukunftsfeste Ackerbaustrategie als Neuausrichtung unseres künftigen nachhaltigen Wirtschaftens gewünscht. Das SPD Netzwerk Agrar- und Ernährungswirtschaft hat bereits im Sommer 2018 einen Vorschlag für eine Ackerbaustrategie vorgestellt.

Es fehlen ihm jedoch gänzlich an regulatorischen Ideen und zukunftsweisenden Vorschlägen für ein Mehr an klima- und umfeldfreundlichere Landwirtschaft.

Dieser Aufschlag trägt nicht dazu bei, dass wir mehr Tierwohl in den Ställen bekommen, es sorgt nicht für mehr Klima-, Umwelt- und Naturschutz, es sorgt nicht für Sicherheit und klare zukunftsfeste Regelungen für unsere Landwirtinnen und Landwirte und es sorgt auch nicht für mehr Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher.

Unerklärlich ist mir, weshalb die bereits vorhandenen Forschungsergebnisse nicht in dieses Diskussionspapier des BMEL Einfluss gefunden haben.

Wir benötigen eine zügig geeinte und zukunftsgerichtete Ackerbaustrategie, die dann auch erfolgreich in die Praxis umgesetzt wird. Ich wünsche mir einen nationalen Agrargipfel mit den Themenfeldern, Tierhaltungssysteme, Digitalisierung, Ackerbau, Pflanzenschutz, Saatgutzüchtung, Düngung. Ziel dieses Gipfels muss es sein, eine Kreislaufwirtschaft, bei der der Boden dazu in der Lage ist sein ursprünglich Funktion im Sinne des Lebens und der Ernährung der Menschen auszufüllen.

Für die SPD-Bundestagsfraktion ist klar: Wir fordern neben einer praxistaublichen und nachhaltigen Ackerbaustrategie auch eine Nutztierstrategie sowie ein neues Miteinander. Nur dann hat die Politik Substanz und wird ernstgenommen und verstanden. Wir benötigen in den nächsten zwei Jahren Leitplanken und Maßnahmen, die dann auch praktisch umgesetzt werden. Ein strategischer Ansatz ist kein Wunschkonzert sondern ein Maßnahmenkatalog, wie man ein definiertes Ziel erreichen will. Eins ist klar: Der Boden vergisst nie. Dementsprechend sollten wir auch handeln. Boden, Luft und Wasser gilt es auch für die nachfolgenden Generationen rein zu halten.