Rainer Spiering, zuständiger Berichterstatter:
Der Berufsbildungsbericht 2017 zeigt erneut mäßige Ausbildungsbereitschaft vieler Firmen – nur noch jeder fünfte Betrieb bildet überhaupt noch aus. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Rainer Spiering fordert die Betriebe auf, wieder mehr auszubilden – auch über den eigenen Bedarf hinaus.
Mit 520.300 neuen Ausbildungsverträgen ist der rückläufige Trend nicht gestoppt. In den letzten zehn Jahren wurden fast 60.000 Plätze abgebaut (Vergleich 576.000 Verträge im Jahr 2006). Nicht nur kleine Betriebe ziehen sich aus der Ausbildung zurück, auch große Unternehmen und der Öffentliche Dienst bilden immer weniger Jugendliche aus.
Rainer Spiering, Bundestagsabgeordneter für das Osnabrücker Land, appelliert an die Arbeitgeber, auch über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden und Jugendlichen, die auf den ersten Blick nicht wie der ideale Azubi wirken, ebenfalls eine Chance zu geben. Das Instrument der Assistierten Ausbildung kann hier hilfreich angewendet werden. Erfreulich ist, dass die in der Allianz für Aus- und Weiterbildung angestrebten 10.000 Plätze fast erreicht wurden. Daher setzt sich Rainer Spiering für eine Verstetigung der Assistierten Ausbildung und der ausbildungsbegleitenden Hilfen ein.
„Von der Wirtschaft wird immer wieder der drohende Fachkräftemangel in den MINT-Berufen beklagt. Das passt aber nicht zu dem Ausbildungsverhalten der Betriebe. An den Jugendlichen kann es nicht liegen. Sie zeigen laut BA ein wachsendes Interesse an MINT-Ausbildungsplätzen. Um das erfolgreiche System der dualen Ausbildung fit für die Zukunft zu machen, bedarf es einer Reform des Berufsbildungsgesetzes“, betont Rainer Spiering.
Als zuständiger Berichterstatter setzt sich Rainer Spiering dafür ein, dass ehrenamtlichen Prüfer freigestellt und bezahlt werden, es einen Rechtsanspruch auf einen Durchstieg von zweijähriger auf drei- oder dreieinhalbjähriger Ausbildung gibt und über 18-Jährige Azubis für den Berufsschulunterricht freigestellt werden.