Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,
diese Woche war wieder sehr reiseintensiv.
Montag früh ging es nach Harsewinkel zum Landmaschinenhersteller Claas. Auf meiner ASEAN-Reise, Anfang Juli, war ich unter anderem in Kambodscha. Die Lebenssituation der Menschen dort hat mich sehr berührt. Gerade im landwirtschaftlichen Bereich könnte das Land sehr viel erfolgreicher sein, was den Menschen dort enorm helfen würde. Daraus ist die Idee entstanden, in Kambodscha den Aufbau einer Ausbildungswerkstatt mit Schwerpunkt der Landmaschinentechnik anzuschieben. Vom Träger über die Suche nach Mitstreitern bis hin zur Lösung der Finanzfrage, sind bei dem Projekt viele Sachen zu klären. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir hier etwas aufbauen können, dass den Menschen vor Ort auf vielfältige Weise hilft: berufliche Bildung, ein Einkommen, eine bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln und nicht zuletzt die Eindämmung der Landflucht. Besonders gefreut hat mich, dass Dr. Walter Zwick beim Termin dabei war. Dr. Zwick ist Agraringenieur im Ruhestand und arbeitet bereits ehrenamtlich in Kambodscha. Eines seiner Projekte zielte darauf den Reisanbau zu verbessern, aktuell baut er eine Schweinezucht auf.

Anschließend hatte ich noch Termine in Osnabrück.
Am Dienstagmorgen habe ich mich an der Universität Osnabrück im kleinen Rahmen mit dem Unipräsidenten Prof. Lücke und Vertretern aus der Wirtschaft zu einem Hintergrundgespräch getroffen. Diese Gespräche sind enorm wichtig. Zum einen komme ich so konzentriert an Informationen, zum anderen werden wichtige Kontakte hergestellt. Bei unserem Gespräch ging es um aktuelle Fragen, aber auch um grundsätzliche Forschungsstrategien.
Danach ging es für mich wieder nach Berlin. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte mich zur Diskussionsveranstaltung „Ausbildung und Mitbestimmung“ aufs Podium eingeladen. Dort habe ich mit sehr tollen Jugendlichen diskutiert, die aus ihrem Alltag als Azubis berichteten. Leider nicht nur positives, was mich wieder in darin bestärkt, eine Art Ausbildung-Siegel für Betriebe zu fordern, die eine besonders gute Ausbildung anbieten.
Diese Woche war eine Besuchergruppe aus meinem Wahlkreis in Berlin zu Gast. So konnte ich den außerplanmäßigen Berlinaufenthalt gleich dazu nutzen, mich am Mittwoch mit der Gruppe zu treffen und über die aktuelle politische Lage zu diskutieren. Tagespolitisch ging es um die Flüchtlingshilfe und deren Organisation bei uns vor Ort. Ich stehe mit den Verwaltungen im ständigen Kontakt und habe den Eindruck, dass sie zusammen mit vielen Ehrenamtlichen die Herausforderungen stemmen werden. Im Anschluss daran bin ich wieder in die Heimat gereist.

Der Donnerstag begann mit einem Termin im Kreishaus. Im Kreistag arbeiten wir weiterhin an der Gründung einer Jugendberufsagentur. Bei dem Gespräch haben wir ausgelotet, wo der Bedarf der Wirtschaftsseite, aber auch die Anforderungen der Verwaltung liegen.
Im weiterenTagesverlauf ging es nach Bramsche. Der Superintendent des Bramscher Kirchenkreises, Hans Hentschel, hatte die Schulleiter des Kirchenkreises zum alljährlichen „Gottesdienst für Lehrende“ eingeladen. Im Rahmen dieses Treffens fand auch ein Gesprächskreis statt, zu dem mich Herr Hentschel hinzugebeten hatte. Thema war die Schul- und Bildungspolitik auf Bundesebene und hier im Besonderen die berufliche Bildung.

Für den Abend hatte ich LeiterInnen und MitarbeiterInnen von Kindertagesstätten sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Veranstaltung „Dialog zur Kita-Qualität“ nach Osnabrück eingeladen. Zusammen mit meinem Kreistagskollegen und Jugendpolitischen Sprecher der SPD/UWG-Gruppe, Helmut Tolsdorf, habe ich gemeinsam mit den direkt Betroffenen erörtert, wo den Kindertagesstätten der Schuh drückt. Vor welchen Herausforderungen und Problemen sie stehen und welche Chancen es gibt. Wo wir Ihnen also konkret am besten helfen können. Eine ganz große Baustelle ist die Frage der Kosten der Ausbildung und der Nachwuchsgewinnung für den Beruf der Erzieherin/des Erziehers. Auch die Gruppengrößen bzw. der Personalschlüssel sind ein Problem, weil sich eine pädagogische Kraft in der Regel um zu viele Kinder kümmern muss und eine Individuelle Förderung der Kinder so nicht möglich ist. Zudem sind die Anforderungen gewachsen und die Beschäftigten müssen ein immer größeres Aufgabengebiet abdecken. Auch die Ausweitung der Öffnungszeiten wurde diskutiert. Hierbei ist meines Erachtens wichtig, dass wir nicht alles tun, um das Familienleben den Wirtschaftlichen Interessen anzugleichen, sondern schauen müssen, dass unsere Betriebe familienfreundlicher werden. Bei den Öffnungszeiten sollte nur an das Wohl der Kinder gedacht werden; ich halte nichts davon, kleine Kinder im aller Frühe aus dem Schlaf zu reißen und in die Grippe/Kita zu bringen. Auch die Verweildauer sollte Beachtet werden; mehr als 8 Stunden täglich sind pädagogisch fragwürdig. Eine gute frühkindliche Bildung ist der Schlüssel für Bildungserfolg und Teilhabe. Die SPD-Bundestagsfraktion hat deshalb durchgesetzt, dass der Bund die Mittel für den Kitaausbau aufstockt und den Ländern außerdem für Qualitätsverbesserungen in den Jahren 2017 und 2018 jeweils 100 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung stellt.

Mit einer Bürgersprechstunde in Bramsche begann der Freitag. Die Bürgerinnen und Bürger nutzten die Sprechstunde dazu, mit ganz unterschiedlichen Anliegen an mich heranzutreten. Es ging z.B. um Milchviehwirtschaft und den Lärmschutz beim Kloster Malgarten. Da sind die zwei Stunden immer schnell vorbei.
Heute Abend freue ich mich auf die Eröffnung der 5.Lichtsicht in Bad Rothenfelde. In diesem Jahr hält meine Fraktionskollegin und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, die Eröffnungsrede. Gezeigt wird Projektionskunst; Künstler aus verschiedenen Nationen erschaffen eine eindrucksvolle Bilderlandschaft. Auf der letzten Lichtsicht (2013/14) waren über 150 000 Besucher. Die Ausstellung läuft bis Anfang Februar und beginnt jeweils nach Einbruch der Dunkelheit.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße,
Ihr / Euer Rainer Spiering, MdB