Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichtes,
erneut liegt eine Woche voller interessanter Wahlkampfveranstaltungen mit vielen interessanten Menschen und spannenden Themen hinter mir.
Gleich am Montagmorgen interviewte mich ein Moderator des OS-Radios. Neben den Unterschieden von Bundestag und Kreistag tauschten wir uns über meine Arbeit in Berlin und vor Ort im Wahlkreis aus. Ich betonte vor allem meinen Einsatz für die berufliche Bildung und die Digitalisierung der Landwirtschaft. Außerdem ging es natürlich um den Wahlkampf und die Frage, was für mich im Rennen um die Wählerstimmen tabu ist. Jegliche Form von Intoleranz gegenüber Mitmenschen lehne ich entschieden ab.
Den restlichen Tag verbrachte ich mit der Vorbereitung auf anstehende Termine.
Am Dienstag waren wir zu Besuch bei den ganz Kleinen, in der St. Franziskus Kita in Bad Iburg. Der Landkreis stellt seinen Kommunen jährlich voraussichtlich 24,7 Mio. Euro für die Kinderbetreuung zur Verfügung. Die Kita St. Franziskus ist beispielhaft für die gemeinsame Finanzleistung des Landkreises und der Stadt Bad Iburg für eine bessere Kinderbetreuung. Ich finde, es ist wichtig, dass Kitas in ganz Deutschland mehr Unterstützung erhalten, damit unsere Kinder in einem guten Umfeld aufwachsen und Kita-Gebühren ein für alle Mal der Vergangenheit angehören. Bildung muss gebührenfrei sein, auch die Bildung für unsere Kleinsten in der Gesellschaft.

Anschließend ging es mit der Kreistagsfraktion zur Besichtigung der Landesgartenschau-Baustelle. Sie soll im April 2018 in Bad Iburg eröffnen. Der Landkreis beteiligt sich an der Finanzierung der Ausstellung. Der Baumwipfelpfad, der Besuchern ermöglichen wird, sich die Ausstellung von oben anzusehen und über den Wald hinweg die einzelnen Lager abzugehen, wird das große Highlight der Landesgartenschau. Was für eine tolle Idee. Ich freue mich schon sehr auf die Eröffnung. Die Veranstalter planen mit rund 500.000 Besuchen. Im Anschluss an die Baustellenbegehung tagte die Kreistagsfraktion in der Realschule in Bad Iburg.

Den Dienstagnachmittag verbrachte ich im Gespräch mit der Geschäftsleitung des Nah und Frisch-Markts in Bad Iburg Glane. Hierbei handelt es sich um ein Projekt der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück. Der Nah- und Frisch-Markt ist ein gutes Beispiel für einen inklusiven Arbeitgeber; rund 40 Prozent der Beschäftigten dort haben eine Behinderung. Angeboten werden in dem kleinen Nahversorgungsladen vor allem regionale Produkte.

Am Abend wurden der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies und ich durch die Produktion am Bramscher Standort des Tischdeko-Herstellers Duni geführt. Begleitet wurden wir bei unserer Tour zudem vom Landtagskandidaten Guido Pott, dem Bramscher Bürgermeister Heiner Pahlmann, Fraktionsvorsitzender der Bramscher SPD, Oliver Neils und den beiden Bramscher SPD-Kreistagsabgeordneten Anne Christ-Schneider und Karl-Georg Görtemöller. Es war höchst interessant, zu sehen, wie ein solch erfolgreiches Unternehmen arbeitet und wie die einzelnen Produktionsabläufe aussehen. Schon im Laufe des Gesprächs im Duni-Präsentationsraum wurde ein Teil des Erfolgsgeheimnisses gelüftet: „Unsere Kunden kaufen unsere Produkte nicht, weil wir so günstig sind“, verriet der Produktionsleiter, Ralf Kellermann, „sondern weil unsere Zuverlässigkeit in aller Welt geschätzt wird.“ Das Unternehmen ist mit fast 1.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen einer der großen Arbeitsgeber für die Region. Der Instandhaltungsleiter, Stefan Michael, hob die Effizienz der Berufsausbildung bei der Duni hervor. „Wir können all unsere Auszubildenden nach ihrem Abschluss im Werk übernehmen. Darauf sind wir stolz“, so Michael. Aus meiner Sicht ist das ein Grund, weshalb der Bramscher Standort von Duni für die Region derart wichtig ist. Der Tischdeko-Produzent bildet in verschiedenen Bereichen aus, zum Beispiel in der Maschinen- und Anlageführung, Mediengestaltung oder Mechatronik. Besonders beeindruckt hat uns das Ziel des Unternehmens, die Produktion bis zum Jahr 2020 ganz ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe zu bewältigen.
Eine spannende Podiumsdiskussion erwartete mich am Mittwochmorgen im Haus der Jugend in Osnabrück. Ich war von den Organisatoren der Berufsschule Pottgraben dorthin eingeladen worden, um mit Schülerinnen und Schülern sowie dem Kollegium über die Themen Innere Sicherheit, Arbeit und Soziales sowie Flucht und Asyl auszutauschen. Besonders positiv sind mir die vielen interessanten Fragen aus dem Publikum aufgefallen. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich intensiv auf das Gespräch mit uns Bundestagskandidaten vorbereitet. Ich sprach mich für eine Aufhebung des Kooperationsverbots und eine bundesweite finanzielle Förderung der beruflichen Bildung aus, wies die Berufsschülerinnen und -schüler aber auch darauf hin, selbst für ihre Interessen einzutreten und aktiv zu werden.
Den Nachmittag verbrachte ich auf der Jahreshauptversammlung der Genossinnen und Genossen der AG 60plus. Ich verlieh Kurt Kallert stellvertretend für sein jahrelanges Engagement die Willy Brandt-Medaille. 51 Jahre hat er sich unermüdlich für die Partei eingesetzt – vielen Dank dafür auch nochmal an dieser Stelle.

Am Donnerstagvormittag bereitete ich mich im Wahlkreisbüro auf die restlichen anstehenden Termine der Woche vor, bevor ich am Mittag zu den Infoständen nach Bad Essen und Bohmte fuhr, um die Genossinnen und Genossen vor Ort in der heißen Wahlkampfphase zu unterstützen. Den Abend verbrachte ich auf dem Hof Seidel beim Politiker-Speed-Dating in Melle. Der Kreislandvolkverband hat eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt. An vier Tischen unterhielten wir uns vor allem über Landwirtschaft. Ich sprach mich für eine verstärkte Digitalisierung in den Betrieben aus, um im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben und die Umwelt zu schonen.
Heute Morgen ging es dann zur 60-Jahrfeier des AWO Sprachheilzentrums Werscherberg nach Bissendorf. In meinem Grußwort bezog ich mich auf die Bedeutung der Sprache in der Gesellschaft, in dem ich auf die AWO-Gründerin und SPD-Politikerin Marie Juchacz einging. Sie hielt als erste Parlamentarierin in Deutschland eine Rede im Plenum der Nationalversammlung in Weimar. Weil Frauen wie sie ihre Stimme erhoben, wurde 1919 das Frauenwahlrecht eingeführt. Sie wusste, wie wichtig es ist, sich seiner eigenen Stimme bedienen zu können. Das Sprachheilzentrum Werscherberg ermöglicht es Kindern und Jugendlichen seit 60 Jahren, durch eine erfolgreiche Betreuung selbstbestimmt in der Gesellschaft auftreten zu können. Die großen Erfolge des Zentrums zeigten sich nicht zuletzt im mutigen Auftritt einer ehemaligen Schülerin, die eine berührende Rede darüber hielt, wie ihr ihre damalige Lehrerin durch das Sprachtraining geholfen habe, sich im Leben behaupten zu können.

Nach diesem Termin fahre ich nun nach Bissendorf, um mich dort am Infostand den Fragen der Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu stellen. Am Samstag stehen dann noch der Besuch der Infostände in Badbergen und Fürstenau an.
Ich wünsche Ihnen und Euch ein schönes Wochenende!
Ihr/Euer Rainer Spiering