Rainer Spiering – Berichterstatter Berufliche Bildung – freut sich über den großen Erfolg des Ausbildungs-Kongresses. 200 Teilnehmer trafen sich am Montag in Berlin zum Kongress „Rückenwind für die berufliche Bildung“ und diskutierten engagiert über die Attraktivität unseres Ausbildungssystems
„Der Kongress zeigte, dass die berufliche Bildung vor großen Herausforderungen steht. Die demografische Entwicklung bedingt einen hohen Ersatzbedarf an Facharbeitern. Durch das veränderte Bildungsverhalten steigt außerdem die Studierendenquote. Wir werden das berufliche und akademische System nicht gegeneinander ausspielen, sondern ihre Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit stärken.“
Alle Beteiligten waren sich einig, dass das Übergangsmanagement zwischen Schule und Ausbildung deutlich verbessert werden muss. Die Potentiale aller Jugendlichen müssen gefördert und genutzt werden. Eine flächendeckende Berufsorientierung an den Schulen – auch an den Gymnasien – muss allen Jugendlichen den Weg erleichtern. Die Berufseinstiegsbegleitung und die assistierte Ausbildung sind im Bedarfsfall wirksame Instrumente. Diese müssen ausreichend finanziert sein. Im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung soll die Zahl der Abbrüche verringert und die Ausbildungsbetriebsquote erhöht werden.
Darüber hinaus wurde diskutiert, dass zur Stärkung des dualen Ausbildungssystems die universitäre Ausbildung der Berufsschullehrer verbessert werden müsse; durch eigenständige Institute, mehr Professoren-Stellen und intensive Forschung auf diesem Gebiet.
Rainer Spiering betonte noch einmal, dass zur weiteren Attraktivitätssteigerung der Berufsausbildung auch das Programm der Mobilitätsberater beiträgt. Darin organisieren Mitarbeiter der Kammern einen Auslandsaufenthalt von Auszubildenden, analog den Auslandsämtern der Hochschulen. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für eine Weiterführung des erfolgreichen Programms ein.
Das Meister-BAföG muss weiterentwickelt werden. Hier geht es um die Senkung der Gebühren und Kosten bei der Meisterprüfung sowie strukturelle Korrekturen, um den Weg in die Existenzgründung zu erleichtern.
Die SPD-Bundestagsfraktion beabsichtigt im Nachgang zum Kongress weitere Fachdialoge mit dem Schwerpunkt Ausbildung. Dabei wollen wir unter anderem über Qualitätsansprüche in der Ausbildung und Berufsorientierung sowie die Ausbildereignung und Ausbildungsassistenz diskutieren.“