Abgeordnete der SPD-Kreistagsfraktion erkundigten sich bei Gespräch über die aktuellen Entwicklungen des Stahlwerks Georgsmarienhütte. Politische Unterstützung zugesagt.
Die Kreistagsabgeordneten Jutta Olbricht, Dieter Selige und MdB Rainer Spiering sprachen mit Geschäftsführer Prof. Dr. Felix Osterheider und dem Betriebsratsvorsitzenden Ludwig Sandkämper über die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens.
Die beiden Werksvertreter waren sich einig, dass die Energiefrage eine entscheidende Rolle für die künftige Entwicklung des Werks spielt. Unsicherheit entsteht dadurch, dass die EU-Kommission die Begünstigung stromintensiver Betriebe bei der EEG-Umlage (Energie-Einspeise-Gesetz) kritisch beäugt. Brüssel lehnt die Verringerung der EEG-Umlage derzeit ab und möchte, dass das System 2017 überprüft wird. Kürzlich hatte zudem der Europäische Gerichtshof eine Klage Deutschlands gegen die EU-Kommission abgewiesen und erklärt, die Verringerung habe den stromintensiven Unternehmen bereits einen Vorteil verschafft.
„Wir werden von den Industrieunternehmen aber keine Rückerstattungen fordern und uns weiter für eine Teilbefreiung einsetzen, um die Zukunft dieser Unternehmen nicht zu gefährden“, stellte Rainer Spiering klar.

Auf dem nationalen wie internationalen Markt für hochleistungsfähige Langstahlprodukte sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt und verweist auf die positiven Geschäftszahlen. Die Geschäftsführung behält aktuelle und zukünftige Marktentwicklungen im Auge. „Beispielsweise sind die meisten Elektroautos getriebelos und benötigen dadurch deutlich weniger von unserem Stahl als Kraftwagen mit Verbrennungsmotor. Hier arbeiten wir mit unseren Kunden Hand in Hand an Entwicklungen“, erklärte Felix Osterheider den Gästen.
Wichtige Handlungsfelder sind zudem das Energiemanagement und die stetige Optimierung des eigenen Energieverbrauchs. Auch hat das Unternehmen Interesse an einem Einstieg in die Versorgung eines geplanten, benachbarten Industriegebietes mit Fernwärme und -kälte. Die Georgsmarienhütter Ratsmitglieder sagten dem Geschäftsführer und dem Betriebsratsvorsitzenden ihre Unterstützung zu: „Wenn wir hier helfen können, machen wir das gerne“, waren sich Jutta Olbricht und Dieter Selige einig.

Die Kreistagsabgeordneten gingen mit einem guten Gefühl aus dem Treffen. Die unternehmerische Lage des Werks in Georgsmarienhütte machte, im wahrsten Sinne des Wortes, einen stahlharten Eindruck.