Wochenbericht für die 46. Kalenderwoche 2016

Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,

die vorletzte Wahlkreiswoche des Jahres neigt sich dem Ende zu.

Montagmorgen hatte ich eine Bürobesprechung in meinem Osnabrücker Wahlkreisbüro. Wir haben unter anderem die Termine der Woche durchgesprochen.

Am Nachmittag war ich zur Einweihung der neuen Wohnhäuser, die die Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück in Bramsche eröffnet. Wohnen ist mehr als einfach ein Dach über dem Kopf. Wohnen ist Ausdruck für eine selbstgestaltete Lebensform und trägt entscheidend zum Wohlfühlen bei. Das wollen natürlich auch Menschen mit Behinderung. Wo, wie und mit wem sie wohnen möchten, ist ihre Entscheidung. Denn wie und wo wir wohnen trägt maßgeblich dazu bei, ob wir ein erfülltes Leben führen können. Menschen mit Behinderung fehlte es lange an bedarfsgerechten Wohnangeboten, und häufig gab es zu den großen stationären Wohneinrichtungen auf der „grünen Wiese“ kaum Alternativen. Deswegen braucht es passende Angebote, damit sie ihre Wahlfreiheit auch wirklich leben können. Die nun eröffneten Wohnungen und Appartements werden weiteren 20 Menschen die Möglichkeit für diese so wichtige individuelle Lebensgestaltung ermöglichen.

Dienstag sind meine Berliner Mitarbeiter nach Osnabrück gekommen. Wir haben in einer Büroklausur verschiedene organisatorische Dinge besprochen.
Zwischendurch war ich zur Sitzung des Kirchenkreises Melle-Georgsmarienhütte, dessen Mitglied ich bin. Unter anderem ging es um Friedhofsangelegenheiten.

Für den Abend hatte ich meine Mitarbeiter noch zu mir nach Hause eingeladen, wo wir den Tag gemeinsam haben ausklingen lassen.

Mittwoch ging es morgens nach Hannover zur „EuroTier“, der weltgrößten Fachausstellung für Tierhaltung und Tiermanagement. Hier konnte ich diverse Gespräche mit den Vertretern der Branche führen; dazu gehörten neben anderen: Claas, Big Dutchman und die GEA Group. Die Messe „EuroTier“ findet alle zwei Jahre, im Wechsel mit der Agritechnica, statt.

Nachmittags habe ich bei der Tagung des Berufsschullehrerverbands Osnabrück – Melle eine Rede zur beruflichen Bildungspolitik gehalten. Die berufliche Bildung ist in dieser Legislaturperiode ein Schwerpunktthema der SPD-Bundestagsfraktion. Wir wollen die Lehrerausbildung und Forschung an den Hochschulen verbessern. Gerade im Bereich der Berufsdidaktik wurde in den letzten Jahrzehnten zu wenig geforscht. Wir stärken die Berufsschulen aber auch, weil sie, neben ihrer Funktion als Lernort der dualen Ausbildung, nicht ausbildungsreife Jugendliche auf die Arbeitswelt vorbereiten, sie bei der Berufswahl unterstützen und für die Ausbildung qualifizieren. Außerdem müssen wir dringend die technologische und bauliche Ausstattung der Schulen verbessern, um unsere jungen Menschen eine vernünftige Ausbildung auf dem Stand der Zeit (Industrie 4.0) zu ermöglichen.

Während der Rede beim BLV
Während der Rede beim BLV

Gestern begann der Arbeitstag mit einem Hintergrundgespräch bei Christiane Fern, Leiterin der Ausbildungsagentur Osnabrück. Gemeinsam mit MdL Frank Henning haben wir uns über die aktuellen Trends am Arbeitsmarkt unterhalten, wie auch längerfristige Entwicklungen. Gerade im Bereich der Langzeitarbeitslosen kommt die Belebung auf dem Arbeitsmarkt nicht richtig an. Die Zahlen werden zwar besser, aber zu langsam und auf zu niedrigem Niveau.

Anschließend fand eine Sitzung des Verwaltungsrats der Sparkasse Osnabrück statt.

Zum diesjährigen Vorlesetag las ich am Freitagvormittag Kindern in der Kindertagesstätte St. Marien in Melle für gut zwei Stunden u.a. aus dem Buch „Ein Schwein zieht ein“ vor. Ein pädagogisch wertvolles Buch, das sich mit Vorurteilen auseinandersetzt. Der seit 2004 jährlich zelebrierte bundesweite Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative der ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche-Bahn-Stiftung. Das Konzept ist simpel: Jeder, der Spaß am Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor – zum Beispiel in Schulen, Bibliotheken, Kindergärten oder Kitas. Mit dieser Aktion setzen wir ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens mit dem Ziel, Begeisterung für das Lesen und Vorlesen zu wecken und Kinder bereits früh mit dem geschriebenen und erzählten Wort in Kontakt zu bringen. Eine schöne Sache, die bei den Kindern auch gut ankam.

Beim Vorlesetag in Melle
Beim Vorlesetag in Melle

Im Anschluss fuhr ich nach Osnabrück zur Projektvorstellung „Ich spreche Deutsch“. Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius war dort zu Gast, um sich vor Ort ein Bild von der Initiative zu machen und offiziell die Schirmherrschaft zu übernehmen. Der Schlüssel zu einer gelungenen Integration sind Bildung und ein wesentlicher Teil auch Sprache. Bei der Ankunft in Deutschland werden die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Flüchtlingen, Hilfsreinrichtungen und der Bevölkerung an vielen Stellen sichtbar. Der Spracherwerb ist daher von großer Bedeutung und für die erfolgreiche Integration unerlässlich.
Um Sprachbarrieren zu beseitigen, engagieren sich verschiedene Stiftungen (u.a. die Deutschlandstiftung Integration, die TUI Stiftung, Edeka u.v.m.) mit dem Projekt „Ich spreche deutsch“. Die Stiftungen verteilen kostenlos das ebenso betitelte Lehrbuch an Freiwillige, die Flüchtlingen Unterricht geben möchten. Darüber hinaus werden für Flüchtlinge zehnwöchige Deutschkurse organisiert.

Bei "Ich spreche deutsch"
Bei „Ich spreche deutsch“

Nachher geht es noch zur Neuwahl der Gemeinschaft 60+ in meiner Heimatstadt Bad Rothenfelde und am Abend zu einem Grünkohlessen des Niedersächsischen Fußballverbandes in Bramsche.
Auch am Wochenende stehen Termine an, u.a. ein in Oldenburg stattfindender kleiner Bezirksparteitag, an dem ich als Delegierter teilnehme.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!

Ihr und Euer Rainer Spiering, MdB