Wochenbericht für die 43. Kalenderwoche 2015

Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,

diese Woche war ich wieder im Wahlkreis unterwegs. Montag ging es in aller Frühe zur Handwerkskammer Osnabrück. Wie bereits in einem der vorherigen Wochenberichte beschrieben, bemühe ich mich um den Aufbau einer Lehrwerkstatt in Kambodscha. Für die Ausbildung wird auch ein Curriculum benötigt, das die Lehr- und Lerninhalte festlegt sowie Prüfungs- und Zertifizierungskriterien beinhaltet. Ich hoffe, dass die Handwerkskammer dieses erstellen wird, hierfür sind aber noch ein paar Gespräche zu führen.
Im Anschluss ging es nach Quakenbrück zur Aufsichtsratssitzung des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL). Später habe ich mich noch mit Jürgen Griese getroffen. Herr Griese engagiert sich seit 25 Jahren im Verein „Förderkreis Drogenhilfe“. Der Verein bemüht sich um Suchtprävention an Schulen. Ende dieses Jahres wird der Förderkreis insgesamt rund 10.000 Schülerinnen und Schülern beraten haben. Eine beachtliche Leistung.
Auf der anschließenden Sitzung des Kreistagsfraktionsvorstandes haben wir die kommenden Themen und Termine besprochen.

Am Dienstag war ich unter anderem bei der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück. Dort läuft das Promotionsprojekt „Optimierung der Stickstoff- und Phosphat-Effizienz aus flüssigen organischen Wirtschaftsdüngern durch ‚Depot-Applikation‘ zur Verminderung der Umweltbelastung“. Die beiden Promovenden Carl-Philipp Federolf und Matthias Westerschulte haben, kurz gesagt, nachgewiesen, dass sie mit Ihrer „platzierten“ Gülle-Düngung genauso gute oder gar bessere Ergebnisse erzielen als mit der heutigen Standarddüngung mit Kunstdünger. Eine beachtliche Leistung, die die beiden nach Abschluss der Forschungsphase nun schrittweise veröffentlichen werden.

Mit (v.l.):  Winfried Wilkens (Landkreis), Bernhard Heidrich (Amt für regionale Landesentwicklung), Sebastian Knauf und Arndt Feldmann (Netzbetreiber Amprion)

 

Abends habe ich die Veranstaltung „Strom durchs Artland“ moderiert, zu der ich zusammen mit der Kreistagsfraktion geladen hatte. Auf dem Podium waren Kreisrat Dr. Winfried Wilkens, Bernhard Heidrich vom Amt für regionale Landesentwicklung sowie Sebastian Knauf und Arndt Feldmann von Amprion. Zunächst hatten die Beteiligten die Gelegenheit zu Statements, danach ging es direkt in die Diskussion mit den fast 50 Gästen. Uns ist es mit gemeinsamer Anstrengung von Kreisverwaltung, Land Niedersachsen und mir gelungen, dass das Osnabrücker Land Pilotstrecken für die Erdverkabelung bei Drehstrom bekommen hat. Nachdem zunächst nur Freileitungen gebaut werden sollten (mit Ausnahme der Zuleitung zum Umspannwerk Lüstringen), haben wir jetzt die realistische Chance auf Teilerdverkabelungen. Der Einsatz hat sich also gelohnt. In der Diskussion wurde deutlich, dass der Eine oder Andere noch sehr skeptisch ist, ob die Behörden sich auch wirklich für Erdverkabelung entscheiden werden. Herr Heidrich, vom zuständigen Amt für Landesentwicklung, hat aber eindrücklich klar gemacht, dass es hierfür feste Kriterien gibt.

Trotzdem kann es unter Umständen zu Einzelfallentscheidungen kommen. Herr Heidrich konnte aber ebenfalls berichten, dass eine solche Einzelfallentscheidung jüngst zu einer Erdverkabelung geführt hat.
Neben anderen Terminen war ich Mittwochabend in Stadthagen zu Gast (siehe Bild links). Der dortige SPD-Ortsverein hatte mich eingeladen, um über den aktuellen Stand der TTIP-Verhandlungen zu berichten. Schätzungsweise 60 Gäste waren ins Kulturzentrum gekommen.
Nach meinem Vortrag gab es eine spannende und angeregte Diskussion rund um das Freihandelsabkommen. Ich bin der Meinung, dass zunächst durchverhandelt werden sollte. Erst dann gilt es zu entscheiden, ob wir zustimmen oder nicht. Da bin ich nach wie vor offen.
Donnerstag ging es nach Glandorf.


beim Werksrundgang

Gemeinsam mit meinem Kreistagskollegen Sebastian Gottlöber war ich zunächst bei der Bürgermeisterin Dr. Magdalene Heuvelmann. Frau Heuvelmann ist im November seit einem Jahr im Amt. In dem Gespräch haben wir uns vor allem über das Thema Südkreis-IGS und die Situation der Flüchtlinge unterhalten. Meiner Meinung sollte sich die Kreispolitik in der Schulfrage nach dem Elternwillen richten, wie es das niedersächsische Landesschulgesetz im Übrigen auch vorsieht. Wenn die Eltern gegen eine IGS sein sollten, wäre das genauso zu respektieren wie ein Elternvotum für eine IGS. Gefreut hat mich, dass Glandorf sich sehr für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzt und sogar mehr Menschen aufnimmt als sie nach dem Verteilungsschlüssel müssten. Eine weitere Station in Glandorf war das hiesige Werk von B Braun.

 


mit Sebastian Gottlöber

Das Unternehmen hat gerade 50 Millionen Euro investiert und eine neue Produktionslinie aufgebaut. Dort wird unter Reinraumbedingungen gearbeitet, was einen hohen Aufwand erfordert. Nach dem Gespräch mit der Geschäftsleitung und einem Rundgang durchs Werk, haben sich Sebastian  und ich noch mit dem Personalrat ausgetauscht. Als nächstes soll in Glandorf ein Hochlager gebaut werden. Der Standort Glandorf wird also deutlich aufgewertet. Zum Abschluss haben wir uns auch noch das aktuelle Projekt des Fachdienstes 9, die Fahrbahnerneuerung der Kreisstraße 339, angesehen.

Heute bin ich in meiner Eigenschaft als Berichterstatter Tabak in Hamburg und besichtige das dortige Reemtsma-Labor. Ansprechen werde ich unter anderem die Themen Aromenstoffe und Zusatzstoffe. Aber auch die nationale Umsetzung der europäischen Tabakproduktrichtlinie wird natürlich eine Rolle spielen.

Ich wünsche allen ein schönes Herbstwochenende.

Herzliche Grüße,
Ihr / Euer Rainer Spiering, MdB

Druckausgabe als PDF herunterladen

Zum Archiv der Wochenberichte