Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,
dies war die letzte Wahlkreiswoche vor der Sommerpause und deswegen randvoll mit Terminen.
Montag starteten die Termine mit einem Besuch bei Solarlux. Gegründet 1983, hat Solarlux heute 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort (insgesamt 850) und ist einer der führenden Anbieter von Glasfaltwänden, Glasanbauten sowie Balkon- und Fassadenlösungen. Der Betrieb ist Ende letzten Jahres von Bissendorf nach Melle gezogen. Der neue Firmensitz ist richtig gut geworden und energetisch sehr durchdacht. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer Stefan Holtgreife und Personalchef Oliver Neils haben wir uns auch über die Situation am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterhalten. Solarlux hat eine gute Ausbildungsquote, im handwerklichen Bereich aber bereits Probleme, die Stellen zu besetzen. Insgesamt macht das Unternehmen einen sehr guten Eindruck.

Der nächste Termin führte mich, gemeinsam mit Anne Christ-Schneider, Ralf Bergander und Wilhelm Clausing, nach Bramsche auf den Hof Berling. Berlings haben einen der modernsten Milchviehbetriebe der Region. Zwei Melkroboter ersetzen Melkgeschirr und Manpower. Da die Kühe jederzeit an den Melkroboter gehen können, sind sie merklich entstresst. Die Kühe werden darüber hinaus genau gemonitort. Herr Berling weiß beispielsweise einen Tag vor der Kuh, dass sie eine Euterentzündung bekommt. Der Betrieb ist ein tolles Beispiel, wie uns die IT in der modernen Landwirtschaft helfen kann. Familie Berling hat uns sehr sympathisch empfangen und umsorgt.
Direkt im Anschluss fuhren wir zur Landesaufnahmebehörde (LAB) im Bramscher Ortsteil Hesepe. Die Mitarbeiter der LAB leisten hervorragende Arbeit. Der Leiter der LAB, Klaus Dierker, führte uns am Montag über den ganzen Campus. Von der Registrierung und der Schule, über den Spielplatz, bis zum Wäschearsenal und dem Frauenhaus. Ich finde es sehr eindrucksvoll, mit wie viel Fingerspitzengefühl die Menschen hier betreut werden.
Dienstagmorgen war ich zu Diskussionsveranstaltungen an den Berufsschulen Melle und Brinkstraße. Mit den Schülerinnen und Schülern habe ich darüber gesprochen, wie unser Staatssystem funktioniert. Wir sprachen zudem über so aktuelle Themen wie den Brexit, Trump oder die Situationen in der Türkei und Russland. Ich wünsche mir, dass unsere jungen Menschen etwas aus ihrer Komfortzone kommen und sich gesellschaftlich und politisch stärker engagieren. Nur so können sie ihr Land mitgestalten.

Danach war ich beim Europatag der BBS Haste, um dort die Europässe zu übergeben. Die Europässe Berufsbildung dokumentieren Berufspraktika im Ausland – ein wichtiger Baustein für den Lebensweg der jungen Menschen. Die Schülerinnen und Schüler haben vorgestellt, wo sie waren und was sie dort erlebt haben. Im weiteren Tagesverlauf hatte ich noch Gespräche im Kreishaus.
Der Mittwoch begann mit einem Besuch bei Büromöbelhersteller Assmann in Melle. 60% der deutschen Möbelhersteller sitzen in unserer Region. Mit Dirk Assmann haben Wilhelm Hunting und ich eine offene und spannende Diskussion geführt. Die Spannweite reichte von der europäischen Förderpolitik bis zum Meller Hallenbad.
Danach hatte ich die große Ehre, bei den beiden Entlassungsfeiern der BBS Pottgraben und der BBS Brinkstraße jeweils die Laudatio zu halten. Bildung ist ein wichtiges und hohes Gut. Viele Probleme auf der Welt lassen sich auf fehlende oder ungenügende Bildung und Bildungsmöglichkeiten zurückführen. Die Absolventinnen und Absolventen unserer Berufsschulen, egal ob Fachoberschule, Berufsoberschule oder Fachschule, haben nun ein gutes Rüstzeug für den weiteren Lebensweg. Ich wünsche allen einen erfüllenden Berufsweg und ein spannendes Leben. Und wie ich es auch in den beiden Reden gesagt habe: Freuen Sie sich auf die Zukunft!

Zum Abschluss des Tages war ich zu einer nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates Bad Rothenfelde eingeladen.
Gestern Morgen war ich erneut an der BBS Melle, wieder um mit Schulklassen zu diskutieren. Diese Termine machen mir unheimlich Spaß. Da darf sich der Berufschullehrer in mir etwas „austoben“.
Anschließend ging es zu BioConstruct. Das Unternehmen ist im Bereich erneuerbarer Energien tätig. Inzwischen plant, baut und liefert das Meller Unternehmen Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen in ganz Europa. Aktuell planen die Gründer Henrik Borgmeyer und Matthias Kief eine Ausweitung des Nahwärmenetzes im Bereich Riemsloh. Dafür sind aber noch Beschlüsse des Meller Stadtrates nötig. Meine Begleiter und Stadtratsabgeordneten Annegret Mielke und Wilhelm Hunting haben das Thema mitgenommen.
Nach einer kleinen Pause ging es weiter zum Christlichen Klinikum in Melle, das zum Niels-Stensen-Verbund gehört. Mit dem Verwaltungsdirektor Christian Schedding, dem ärztlichen Direktor Dirk Grothe und weiteren Vertretern des Krankenhauses sprach ich über die ambulante Notfallversorgung. Der Abrechnungssatz für Bagatellfälle in der Notaufnahme wurde zum 1. April stark reduziert (auf ein Drittel). Die Klinik möchte die „Nicht-Notfälle“ aber natürlich nicht wegschicken, sondern behandeln, schließlich geht es um die Patientinnen und Patienten und ihre Nöte. Das ist bei dem Budget schwierig. Allerdings verwaltet sich der Gesundheitssektor selbst: Die Budgetverhandlungen finden zwischen den Krankenhäusern, der Kassenärztlicher Vereinigung und mehr als 200 Krankenkassen statt. Das ergibt eine schwierige Gemengelage, in die wir als Bund oder Land gar nicht direkt eingebunden sind. Ich bin der Meinung, dass wir die soziale Wertschöpfung für die Gesellschaft deutlicher betonen und ins Bewusstsein rücken müssen. Nicht alles lässt sich in Minuten, Zahlen und Euro abbilden.
Als letzten Tagestermin bin ich mit Jutta Dettmann und einigen Genossen der AG 60 Plus über die Veranstaltung „Melle tischt auf“ gegangen. Hier werden viele Leckereien zu fairen Preisen angeboten. „Melle tischt auf“ läuft noch bis Sonntag.

Heute Vormittag habe ich die Firma GLA-WEL besucht. Der Metallbauer hat sich auf das Laserschneiden und Umformen sowie die CNC-gesteuerte Bearbeitung von Stahl, Edelstahl und Aluminium spezialisiert, bietet aber auch Werbetechnik an.
Heute Abend und Nacht gehe ich mit auf Polizeistreife. Dankenswerterweise darf ich die Polizistinnen und Polizisten ein paar Stunden begleiten.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!
Ihr und Euer Rainer Spiering