Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,
die zweite Berlinwoche in Folge begann mit dem spannenden Projekt des Bundestages „Jugend und Parlament“. Einmal im Jahr können Jugendliche aus ganz Deutschland im Rahmen eines Planspiels für einen Tag in die Rolle eines Abgeordneten schlüpfen und den Prozess der Gesetzgebung selbst durchleben. Aus meinem Wahlkreis nahm Pascal Wichmann teil. Pascal kommt aus Quakenbrück und absolviert derzeit eine Ausbildung. Während einer Sitzungspause des Planspiels traf ich mich mit dem jungen Sozialdemokraten und wir sprachen über seine bisherigen Eindrücke. Er berichtete mir auch von seiner Tätigkeit als Beisitzer der Jusos Artland und wie er sich politisch vor Ort mit einbringt. Bei den kommenden Kommunalwahlen möchte er kandidieren. Für seinen Wahlkampf habe ich ihm ans Herz gelegt, sich besonders für das Thema Bildung, speziell die duale Ausbildung, stark zu machen. Mich mit jungen politisch engagierten Menschen, wie Pascal, zu unterhalten, bereitet mir immer Freude.

Im Anschluss traf sich die AG Landwirtschaft. Hier wurde über mein erarbeitetes Positionspapier zur „Landtechnik“ gesprochen und abgestimmt. Mit dem Papier zeigen wir Lösungswege auf, wie eine nachhaltige Landwirtschaft zukunftsfähig aufgestellt werden kann. Hierzu sollen die Chancen, die die technischen Innovationen in der Feldbewirtschaftung, Tierhaltung und Pflanzenzucht bieten, stärker genutzt werden. Die Agrartechnik ist in der Lage, Landwirtschaft umwelt- und tierfreundlicher zu machen. Diese Möglichkeit müssen wir verstärkt nutzen. Das Papier wird nun zur Mitberatung in weitere Arbeitsgruppen gegeben und anschließend in der Fraktion besprochen.
Am späten Nachmittag traf ich mich mit Schülerinnen und Schülern der Oberschule Hagen. Die anfängliche Zurückhaltung wurde schnell abgelegt und es entstand eine muntere Diskussionsrunde. Die Jungs und Mädels interessierten sich besonders für die Vereinbarkeit von Familie und dem Mandat als Bundestagsabgeordneten.
Ohne Pause ging es direkt zur nächsten Besuchergruppe; diesmal mit einer Klasse der Realschule Wallenhorst. Die großen Themen wie Flüchtlings- und Familienpolitik standen im Vordergrund. Aber auch allgemeine Fragen rund um den Alltag eines Abgeordneten blieben nicht aus.

Nach der Landesgruppe Niedersachsen fand zum Abschluss des Tages ein Abendessen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Planspiels „Jugend und Parlament“ statt.
Der Dienstag startete in aller Frühe mit der AG Bildung, in der ich den aktuellen Stand der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ vorstellte. Sie löste den Ende 2014 ausgelaufenen „Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“ ab. Meine Bilanz: Nach anderthalb Jahren sind wir auf dem richtigen Weg, aber es bleibt noch viel zu tun. Die dort eingeführten Instrumente, wie beispielsweise die assistierte Ausbildung oder die ausbildungsbegleitende Hilfe, die vor allem leistungsschwächeren Schülern einen erfolgreichen Berufsabschluss ermöglicht, funktionieren gut, müssen aber weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus wurde festgelegt, dass ich am Donnerstag zum Berufsbildungsbericht 2016 im Plenum sprechen werde.
Auf der Fraktionssitzung am Nachmittag sprachen wir über das Anti-Terror-Gesetz, welches diese Woche im Plenum beraten wurde. Die Verhaftung von vier Verdächtigen, denen die Planung eines Terroranschlags in Düsseldorf vorgeworfen wird, macht deutlich, wie dringend eine effektive Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden ist. Der Entwurf des Anti-Terror-Gesetzes soll unter anderem den Informationsaustausch zwischen nationalen Sicherheitsbehörden verbessern. Auch die bevorstehende Plenumsdebatte zum Berufsbildungsbericht wurde thematisiert.
Im Bildungsausschuss hatte ich mehrere Berichterstattungen.
Im Anschluss der Ausschusssitzung bereitete ich im Büro mit meiner Büroleiterin Patricia Schreiber, meine Rede zum Berufsbildungsbericht 2016 vor.
Am Abend schaute ich mir dann das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft an. Auf dem 102 Meter langen Frachtschiff können Besucherinnen und Besucher auf Forschungsexpedition gehen. Im Wissenschaftsjahr 2016 dreht sich alles rund um „Meere und Ozeane“. Hier konnte ich Lebensräume wie Küste, Hochsee, Tiefsee oder Eismeer erkunden und einen Einblick in die Arbeit der Forscher und Forscherinnen gewinnen. Das im Auftrag des Bildungsministeriums konzipierte Ausstellungsschiff tourt durch 33 Städte und ist allemal einen Besuch wert.

Nach einer kurzen Vorbereitungszeit im Büro hielt ich dann am Donnerstagmittag meine Rede zum Berufsbildungsbericht 2016. Das Berufsbildungsgesetz ist seit Bestehen immer wieder den aktuellen Gegebenheiten angepasst worden. Die Berufsausbildung verändert sich ständig und passt sich den wandelnden Anforderungen der Wirtschaft an. Ich habe in meiner Rede vier Aspekte besonders hervorgehoben, die es aus meiner Sicht zu verbessern gilt: Das ist zum einen die rechtliche Gleichstellung von unter 18-Jährigen und über 18-Jährigen in puncto Schulzeit. Zum anderen die stärkere Unterstützung des Ehrenamtes. Denn Prüfungen werden zum erheblichen Teil im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit abgenommen. Berufsbildungsprüfung ohne Ehrenamt ist nicht möglich und daher muss es rechtlich gestärkt und klar geregelt werden. Eine für mich sehr wichtige Forderung ist die Möglichkeit, von einer zweijährigen Ausbildung auf eine 3,5-jährige Ausbildung verlängern zu können.
Darüber hinaus stellte ich in meiner Rede auch mein erarbeitetes Positionspapier zur Zukunft der Berufsschulen vor:
Den Nachmittag verbrachte ich mit einer Vielzahl von Gesprächsterminen. Ich traf mich mit verschiedenen Vertretern aus der Landwirtschaft und führte insbesondere Gespräche zur aktuellen Situation der Milchwirtschaft, aber auch zum Thema Landtechnik und Smart Farming.
Nach einem weiteren Gespräch zur Milchwirtschaft am Freitag und einer Plenardebatte über den Ausbau der Deutsch-Indischen Bildungs- und Wissenschaftskooperation, fuhr ich zurück in die Heimat. Am Samstag halte ich eine Rede auf der Mitgliederversammlung des Ortsvereins Bramsche. Anschließend geht es mit der Kreistagsfraktion und meinem Mitarbeiter Raphael auf Exkursion. Dieses Jahr geht es nach Glandorf. Dort werden wir die historisch interessanten Aspekte der Gemeinde Glandorf näher kennenlernen.
Am Sonntag werde ich im Pflegezentrum Haus-Schlüter, das sein 50-jähriges Jubiläum feiert, ein Grußwort halten.