Wochenbericht für die 18. Kalenderwoche 2017

Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,

mich beschäftigt weiterhin die Schließung der Homann-Werke. Ich habe am Sonntag auf der Demonstration in Dissen geredet und habe mich über die große Beteiligung gefreut. Ein deutliches Signal an den Müller-Milch-Konzern!

Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Kommunalpolitik. Nachmittags Fraktionssitzung im Kreistag und abends Kreisvorstandssitzung in Bramsche.

Am Mittwoch besuchte ich das VW-Werk in Wolfsburg. Mich interessierte, wie VW seine Berufsausbildung organisiert und ob so wichtige Themen wie die Digitalisierung in die Ausbildung mit einfließen. Alleine in Deutschland bildet VW 13.000 junge Menschen aus, in 32 Berufen. Hinzu kommen die dual Studierenden. Und was ich besonders interessant finde: In den anderen weltweiten Standorten versucht der Konzern, ein ähnliches System wie die duale Ausbildung einzuführen.
VW hat ein eigenes Programm für das digitale Lernen erstellt. Dort gibt es Lernplattformen, eLearning Tools, überfachliche Ausbildungsinhalte etc. Um die Medienkompetenz zu schulen, gibt es einen Wettbewerb, bei dem die Azubis kleine witzige Filme drehen über ihre Ausbildung.
Beim Rundgang durch die verschiedenen Trainingszentren hatte ich dann die Gelegenheit, mir von den Azubis erklären zu lassen, an was für Lerninhalten sie gerade arbeiten. Das war schon spannend.

Bei VW in Wolfsburg

Erfreulicherweise hatte ich auch die Gelegenheit, mit der Leiterin der örtlichen Berufsschule zu sprechen. Sie berichtete, dass ein Großteil ihrer Arbeitszeit für das Anwerben von Lehrpersonal drauf geht. Es ist schwierig, ausgebildete Berufsschullehrer zu finden und bei den Seiteneinsteigern muss man genau hinschauen, ob sie für diesen komplexen Beruf geeignet sind. Leider ist das kein Einzelfall – im ganzen Land fehlen Berufsschullehrer, aber die Unis tun sich schwer damit, die Studienplätze zu erhöhen.
Fazit: Es war ein toller Tag mit viel Input und spannenden Begegnungen.

Für Donnerstag hatte ich den Parlamentarischen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Dirk Wiese, in meinen Wahlkreis eingeladen, genauer gesagt in den Nordkreis.
Erste Station war Kotte Landmaschinentechnik. Als einer der größten Landmaschinenhändler in der Region vertreibt das Unternehmen bereits seit 1952 neue und gebrauchte Landmaschinen. Der sehr moderne Standort in Rieste bietet Werkstatt-Leistungen, Ersatzteile und zeigt Ausstellungen.

Bei Kotte mit, v.l.: PStS Dirk Wiese, Dr. Kotte, Dr. Henning Müller (Technischer Leiter)

Weiter ging es zur Berufsbildenden Schule Bersenbrück (BBS). Als ehemaliger Berufsschullehrer ist es für mich immer eine besondere Freude, Berufsschulen zu besuchen. Nach einer Begrüßung und Vorstellung der BBS stellte uns der Schulleiter Herr Kohne das Konzept seiner Lehrerfortbildung am Beispiel „Antriebstechnik moderner Elektro- und Hybridfahrzeuge“ vor. Anschließend besichtigten wir den schulischen Fuhrpark, dem neben einem BMW-Hybridfahrzeug auch ein lupenreines Elektroauto von Mitsubishi angehört. Die vom Förderverein der Schule finanzierten Autos sollen den Kfz-Lehrlingen zu Ausbildungszwecken dienen. Ein äußerst spannendes Thema, welches noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Anschließend ging es um das Thema Berufsbildung im Spannungsfeld von Digitalisierung und Individualisierung. Die Schwerpunkte lagen dabei erwartungsgemäß auf den „4.0-Versionen“ von Industrie, Landwirtschaft und Handwerk sowie der niedersächsischen Bildungscloud.

Bei der BBS Bersenbrück

Die dritte Station der Tour war die Grimme Landmaschinenfabrik in Damme, bei der auch meine Kollegin aus dem Bundestag, Gabriele Groneberg, dazu kam. Genauer gesagt, haben wir das Werk 1, das Stammwerk in Damme besucht. Zusammen mit dem Werk 2 in Rieste ist Grimme mit über 1300 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber und mit ca. 100 Auszubildenden einer der bedeutendsten Ausbilder in der Region. Im Stammwerk befindet sich zudem die gesamte Blechbearbeitung, Wellenbearbeitung, die Farbgebung sowie die Vor- und Endmontage. Ein hochmodernes Logistikzentrum mit vollautomatischem Hochregallager versorgt alle zeit- und bedarfsgerecht mit Teilen. Auf dem über 15 Hektar großen Betriebsgelände befinden sich zudem der Versuchsbau, die Verwaltung und das Ausbildungszentrum. Ein sehr spannender und aufregender Termin mit vielen interessanten Einblicken.

Bei Grimme zusammen mit, v.l., Christine Grimme, MdB Gabriele Groneberg, PStS Dirk Wiese, Kristian Kater, SPD-OV-Vors. v. Damme Ilse Honkomp, Christoph Grimme, Franz Grimme

Am Abend fuhr ich nach Quakenbrück, wo meinem langjährigen Weggefährten und Freund Jürgen Lindemann für seine besonderen Verdienste für die Samtgemeinde Artland der ‚Ehrenring der Samtgemeinde Artland‘ überreicht wurde. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich von Jürgen gebeten wurde, aus diesem Anlass eine Rede zu halten.

Freitagfrüh besuchte ich zusammen mit dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Dissens, Heinz-Günter Stolle, die 4packaging in Dissen. Das noch relativ junge Unternehmen ist Partner für Verpackungsdruck und stieg in kürzester Zeit zum Branchenführer auf im Bereich der digitalen Reproduktion sowie Herstellung von Tiefdruck- und Prägeformen. Rund 120 Mitarbeiter setzen verschiedene Verpackungsdesigns um und stellen die entsprechenden Formen bis hin zum Druck her. Der Erfolg des Unternehmens zeigt einmal mehr, dass Dissen ein idealer Standort für erfolgreiche Unternehmen ist.

Bei Fuchs Gewürze

Anschließend ging es weiter zu Fuchs Gewürze in Dissen. Als Europas größter und weltweit zweitgrößter Gewürzehersteller ist dies ein weiterer beeindruckender Betrieb in der Region.

Am späten Nachmittag besuchte ich die Baustelle von CLAAS in Dissen. Im dem dort entstehenden Entwicklungszentrum, in das CLAAS einen zweistelligen Millionenbetrag investiert, sollen rund 150 hoch qualifizierte Mitarbeiter beschäftigt werden.

Am Samstag werde ich noch zur Landesvertreterversammlung nach Hameln fahren, bevor ich dann zu einer einwöchigen Reise nach Jordanien und Israel aufbreche, organisiert vom Bildungsausschuss des Bundestages. Neben dem Besuch eines Flüchtlingscamps in Jordanien und diversen Forschungseinrichtungen werden wir an einem Empfang unseres Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Jerusalem teilnehmen. Ich bin sehr gespannt auf die neuen Eindrücke!

Ich wünsche Ihnen und Euch ein erholsames Wochenende!

Ihr/Euer Rainer Spiering, MdB