Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,
auch diese Woche war wieder eine Wahlkreiswoche.
Am Montag habe ich die Angelaschule, das Gymnasium in der Wüste und das Graf Stauffenberg Gymnasium besucht und mich mit den Schulleitern über das Thema Berufsorientierung unterhalten.
Auf Bundesebene war es uns möglich, die neuen Gelder zur Berufsorientierung (rund 300 Mio. EUR) auch für Gymnasien freizugeben, damit diese ihr Angebot an Berufsorientierung erweitern können. Zwar hat das Abitur einen Wert für sich und ich bin über jeden Jugendlichen froh, der das Abitur macht. Trotzdem ist eine Berufsausbildung natürlich auch für Abiturienten interessant. Wir müssen den jungen Menschen nur besser aufzeigen, welche Möglichkeiten sie haben. Die drei besuchten Gymnasien gehen mit der Berufsorientierung sehr unterschiedlich um. Während die einen sich auf die Studienberatung in der achten Klasse und Berufskundeunterricht in Klasse neun, gepaart mit regelmäßigen Großveranstaltungen beschränken, haben andere ihre Schule bereits mit dem Landkreis-Gütesiegel „Startklar in den Beruf“ zertifizieren lassen. Sie veranstalten jährliche Reihen mit Alumni, Berufsberatern, Unternehmen und so weiter. Interessant fand ich auch ein Pilotprojekt der Koordinierungsstelle Berufsorientierung (KoBo). Über das Projekt werden externe Berufsberater für 10 Wochen mit je zwei Wochenstunden in die neunte Klasse gebracht, um die vielen Möglichkeiten der Berufsausbildung aufzuzeigen. Eines der Gymnasien hat auch bereits Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit einer Berufsbildenden Schule (BBS) und verschiedenen Betrieben. Insgesamt war ich überrascht, wie breit die Aktionen der Gymnasien teilweise bereits gefächert sind. Es zeigte sich aber auch, dass dies stark vom Engagement einzelner Personen abhängt. Allen Schulleitern habe ich einen Lehrertausch mit einer BBS beziehungsweise eine halbjährliche Projektarbeit an einer BBS vorgeschlagen, wofür sich auch alle offen zeigten. Hier gilt es in den nächsten Wochen die Kontakte zu knüpfen, damit es auch umgesetzt werden kann.
Im weiteren Tagesverlauf und am Dienstag hatte ich noch diverse Termine im Kreishaus.
Der Mittwoch begann mit einem Pressegespräch bei der NOZ. Der Chefredakteur Ralf Geisenhanslüke hatte hierzu den Bundestagskollegen André Berghegger und mich eingeladen. Anschließend war ich bei einem Termin in der Sparkasse Osnabrück. Am späten Nachmittag bin ich im Rathaus mit Vertretern der SPD-Ratsfraktion, Kollegen aus der SPD-Kreistagsfraktion und verschiedenen anderen Personen von der Stadtverwaltung, der Maßarbeit und der Bundesagentur für Arbeit zusammengekommen. Bei diesem Termin ging es um die Ausgestaltung der Jugendberufsagentur in Anlehnung an das Hamburger Modell. Da weder die Schüler, noch die Unternehmen an den Verwaltungsgrenzen halt machen, ist es wichtig, dass sich der Landkreis und die Stadt Osnabrück bei dem Projekt zusammenschließen. Im Großen und Ganzen hat das Treffen gezeigt, dass der Wille dazu bei allen Beteiligten vorhanden ist. Es war breiter Konsens, dass wir mehr Jugendliche in der dualen Berufsausbildung brauchen. Bei einer Jahrgangsquote von unter 50%, werden wir den Fachkräftemangel nicht bekämpfen können. Zudem wird es auch für die Jugendlichen ein Vorteil sein, sich zielgerichteter bei den Unternehmen und Betrieben bewerben zu können. Jetzt kommt es darauf an, die Bereitschaft aller zu nutzen und datenschutzrechtlich sauber eine Kooperation zu schaffen.
Am Abend war ich dann noch auf der Versammlung des Rindviehzuchtvereins Bad Laer-Rothenfelde-Borgloh. Hier konnte ich einen Vortrag rund um die Themen Milchwirtschaft, Greening, Änderung des Direktzahlungssystems und Neuerungen der Düngemittelverordnung halten. Im Bereich Ernährung und Landwirtschaft passiert auf Bundesebene derzeit viel Grundlegendes, da alte Förderperioden auslaufen und wir neue Förderungen mit zielgerichteten, gestalterischen Auflagen verknüpfen können.
Gestern war ich bei der Firma Claas in Harsewinkel. Claas stellt Landmaschinen her, die sie weltweit verkaufen. Diese riesigen Maschinen und Fahrzeuge sind allein schon wegen ihrer Größe beeindruckend, aber auch technisch sind sie absolut top. Gerade im Bereich der IT in der Landwirtschaft geht Claas unheimlich tolle Wege.
Außerdem habe ich mich mit einigen Schulleitern der Berufsbildenden Schulen des Landkreises und Kollegen der SPD-Kreistagsfraktion getroffen. Auch hier ging es um die Berufsorientierung (vor allem am Gymnasium) und die Jugendausbildungsagentur. Zusammen mit den Leitern wollte ich schauen, wo ihrer Meinung nach neue, zielgerichtete Ansätze geschaffen werden müssten und inwieweit die BBSen bei der Berufsorientierung kurzfristig und unbürokratisch mit den Gymnasien zusammenarbeiten können. Als „Profis“ der Berufsausbildung und der Berufspädagogik, haben die Schulleiter natürlich eine andere Perspektive auf das System der Berufsausbildung und der Übergänge zwischen den Systemen.

Am heutigen Freitag hatte ich eine Bürgersprechstunde in meinem Bramscher Wahlkreisbüro. Wie immer gab es die Gelegenheit zu vielen kleinen Gesprächen mit den Bramscher Bürgern. Die Themenpalette ist hier naturgemäß sehr breit.
Nachher geht es noch zur Sitzung der Kreistagsfraktion. Wir treffen uns heute in der Sultan Murad Moschee in Bad Essen. Bei dieser Gelegenheit wird auch der Bad Essener Bürgermeister und unser ehemaliges Fraktionsmitglied Timo Natemeyer dabei sein. Heute abend geht es für mich außerdem noch zum 10. Kolping Mandatsträgertreffen, bei dem auch Dr. Maria Flachsbarth anwesend sein wird. Frau Flachsbarth ist Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Ich wünsche allen ein schönes und erholsames Wochenende.
Ihr/Euer Rainer Spiering, MdB