Wochenbericht für die 50. Kalenderwoche 2014

Liebe Leserinnen und Leser meines Wochenberichts,

die Wahlkreiswoche begann leider nicht sehr erfreulich. Montagmorgen musste ich mir einen Weisheitszahn ziehen lassen, der mich die letzten Tage arg gepiesackt hatte. Leicht angeschlagen ging es also zur Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Hier bin ich mit deren Generalsekretär Dr. Bottermann und Prof. Vogel, dem Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin und stellvertretendem Vorsitzenden im Bioökonomierat, zusammengekommen.
Es entwickelte sich eine spannende Diskussion rund um die Themen Effizienzsteigerung, Wandel der Ernährungseigenschaften und Nachhaltigkeit. Dr. Bottermann wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Begriff Nachhaltigkeit inzwischen so vielfältig gebraucht wird, dass meist nicht mehr klar ist, was der Einzelne darunter versteht. Die DBU hat sich deswegen auf die Fahne geschrieben, klare Definitionen mit festen, überprüfbaren Kriterien zu entwickeln, um hier wieder eine belastbare allgemeine Grundlage zu schaffen.  Zudem will sich die DBU künftig auch der Lebensmitteltechnik widmen und die Forschung auf diesem Gebiet forcieren. Dies finde ich sehr gut, da gerade die Lebensmitteltechnik viel Potential hat, den Wandel in unserer Ernährungsweise entscheidend zu beeinflussen. Beispielsweise über pflanzlichen Fleischersatz, Proteinforschung und ähnliches.
Abgesehen davon ist dies aber auch eine weitere Stärkung unserer Region. Wenn sich neben dem DIL in Quakenbrück nun auch die DBU und die Universität Osnabrück diesen Themen widmen, wird hier enorm wichtiges Know-How aufgebaut und gebündelt. Professor Vogel ist es wichtig, bei der Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft, die Bioökonomie immer im Verbund mit der Biodiversität, also der Artenvielfalt, zu denken, um Monokulturen und Artensterben zu vermeiden.

Mit Dr. Bottermann und Prof. Vogel
Mit Dr. Bottermann und Prof. Vogel

Der Rest des Tages gehörte meiner Funktion als Kommunalpolitiker. Nach einer kurzen Besprechung innerhalb der Kreistagsfraktion, kam der Kreistag zu seiner Sitzung zusammen. Die Tagesordnung war mit 28 Punkten umfangreich. Unter anderem ging es um die Einbringung des Produkthaushaltes 2015. Der Landkreis Osnabrück ist weiterhin gut aufgestellt. Trotz Altschuldenabbau und hoher Investitionsrate rechnet die Verwaltung wieder mit einem Überschuss. Auch wenn der Haushalt noch nicht endgültig verabschiedet wurde, geht die Verwaltung mit Ihrer Planung einen guten Weg. Weitere Tagesordnungspunkte waren die Erweiterung der Bissendorfer Oberschule am Sonnensee um ein gymnasiales Angebot und die Verabschiedung eines Finanzierungskonzeptes für den Flughafen Münster Osnabrück (FMO). Im Anschluss an den Kreistag kam die Fraktion noch zu einem gemütlichen Grünkohlessen zusammen.

Mit Peter Obermeyer und Heinz Ahlbrink
Mit Peter Obermeyer und Heinz Ahlbrink

Einer meiner Dienstagstermine führte mich nach Hagen zur Teutoburger Energie Netzwerk eG (TEN). Der Vorstand, bestehend aus Heinz Ahlbrink und Peter Obermeyer, hatte mich zu einem Gespräch eingeladen. Die TEN ist ein genossenschaftlicher Energieversorger, der auch die Stromlieferung und Stromverteilung sowie Nah- und Fernwärme im Portfolio hat. Auch im Energiesektor ist das große Oberthema die Effizienzsteigerung. Gerade die sinnvolle Nutzung der anfallenden Abwärme führt zu einer markanten Steigerung des Wirkungsgrades in den Kraftwerken. In den aktuell gesunkenen Energiepreisen sieht die TEN jedoch einen Hemmfaktor für den  Ausbau des Wärmenetzes. Weil der Preisdruck bei den Endkunden abgenommen hat, warten die Verbraucher aktuell eher ab und verschieben die Entscheidung für einen Wechsel auf Nah- oder Fernwärme.

Der Mittwoch führte mich an die Berufsbildende Schule am Pottgraben. Wegen des Bahnstreiks konnten einige Schulleiter der Region im November nicht am SPD-Kongress „Rückenwind für die berufliche Bildung“ teilnehmen. Deswegen hatte mich Ralf Korswird, Schulleiter der BBS Pottgraben, angesprochen, ob ich ihm ein Protokoll des Kongresses geben kann. Stattdessen haben wir uns in etwas größerer Runde aus Schulleitern, stellvertretenen Schulleitern und Abteilungsleitern der Osnabrücker Berufsbildenden Schulen getroffen. Hier konnte ich zum einen von der Veranstaltung berichten, vor allem aber entspann sich eine breite Diskussion rund um die berufliche Bildung und den Stellenwert der Berufsbildenden Schulen sowie der wichtigen Aufgabe ihrer Lehrer. Da ich bis vor rund 14 Monaten selbst als Berufsschullehrer tätig war, können Sie sich vorstellen, wie ich mich in dieser Runde gefühlt habe. Gleichzeitig konnte ich meinen ehemaligen Kollegen aber auch mitgeben, dass ich natürlich weiterhin mit aller Kraft an diesem wichtigen Thema arbeiten werde. Mit der assistierten Ausbildung, der Jugendberufsagentur und anderen Maßnahmen, passiert auf diesem Feld aktuell sehr viel.

Mit Ralf Korswird, Johannes Brockmeyer, Marlies Reiß, Peter Stein, Doris Löhr, Erwin Schröder und Heinz Fortmann
Mit Ralf Korswird, Johannes Brockmeyer, Marlies Reiß, Peter Stein, Doris Löhr, Erwin Schröder und Heinz Fortmann

Im Anschluss ging es zum Richtfest des Business- und Innovationsparks in Quakenbrück (BIQ), einer Gründung des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL). Im Beisein von Vertretern aus Rat und Verwaltung, der Nachbarn sowie der beteiligten Handwerker wurde der Rohbau gerichtet. Ab Mitte 2015 werden die Büro- und Produktionsräume mit einer Gesamtfläche von rund 3000 Quadratmetern bezugsfertig sein. Landrat Dr. Lübbersmann betonte in seiner Ansprache, dass das Gründerzentrum im Bereich der Bioökonomie viel Gutes für das Osnabrücker Land bringen werde, zum Beispiel qualifizierte Arbeitsplätze in der Forschung und Anwendung. Der Meinung bin ich auch. Bereits in meiner ersten Bundestagsrede habe ich auf das DIL und seine hervorragende Arbeit, mit dem es in der „ersten Liga“ spielt, hingewiesen. DIL-Direktor Dr. Heinz machte auf Entwicklungen in der Ernährungs- und Lebensmittelindustrie aufmerksam, die noch veränderungsbedürftig sind und sieht das BIQ als wichtigen Impulsgeber für diesen Prozess.

Franz Hawighorst (BWG) beim Richtspruch
Franz Hawighorst (BWG) beim Richtspruch

Neben weiteren Terminen am Donnerstag und dem heutigen Vormittag, geht es für mich nachher noch zur Sitzung der Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (BEVOS). In der BEVOS werden, wie der Name auch schon andeutet, Beteiligungen des Landkreises Osnabrück gebündelt. Aktuell verwaltet die BEVOS acht Beteiligungen des Landkreises, die Beteiligungen reichen dabei von A wie Awigo bis V wie VLO (Verkehrsgesellschaft). Außerdem gehören zu den BEVOS-Aufgaben der Erwerb und die Verwaltung von Finanzanlagen, Wertpapieren und Grundstücken.

Ich wünsche Ihnen und Euch ein erholsames Wochenende sowie einen schönen dritten Advent!

Ihr/Eurer Rainer Spiering, MdB